Parapluie
am Grazer Schlossberg
Nach den Idealvorstellungen des romantischen Landschaftsparks des 19. Jahrhunderts wurden in den Parkanlagen meist aus Holz gefertigte Staffagebauten errichtet. Zwischen 1839 und 1841 ließ Freiherr Ludwig von Welden drei Aussichtswarten am Grazer Schlossberg aufstellen, die bis auf den Parapluie im Laufe der Zeit verloren gegangen sind. Der inzwischen denkmalgeschützte Parapluie, benannt nach dem französischem Wort für Regenschirm, ist der letzte erhaltene Bau dieser Art. Unweit davon zeugt eine zugemauerte Felsspalte von der einstigen Einsiedelei, einer ebenso unter Welden nachgeahmten Einsiedler-Klause, die dem romantischen Zeitgeist entsprach. Sie ergänzte die Parkgestaltung auf dekorative Weise.
Welden kam als Divisionär nach Graz, doch sein Wirken ging weit über das Militärische hinaus. Als Botaniker und Gartenarchitekt setzte er sich leidenschaftlich für die Neugestaltung des Schlossbergs ein. Er verwandelte die einstige Festungsruine in eine grüne Oase, schuf Aussichtsplätze und Ruhezonen, die bis heute zum Verweilen und Genießen einladen.
